Thai Massage mit Happy End - Was Masseurinnen täglich ertragen müssen
Ja, die Thai-Massage. Wer kennt sie nicht? Luxus pur, ein bisschen Dehnen hier, etwas Akupressur da, und voilà – pure Entspannung. Sie ist nicht nur in Thailand ein Renner, sondern auch weltweit in Spas, Hotels und, ach ja, praktisch an jeder Ecke in der Stadt zu finden. Aber halt – bevor du dich freust, das große Geheimnis der Thai-Massage entschlüsselt zu haben, hier eine kleine Überraschung: Es geht nicht immer um ein "Happy End". Schockierend, oder?
Die wahre Thai-Massage: Kein Erotik-Abenteuer
Lass uns gleich mal eines klarstellen: Die Thai-Massage, auch bekannt als „nuat phaen boran“ (klingt schick, oder?), hat absolut nichts mit Erotik zu tun. Das ist eine über 2.500 Jahre alte Heilkunst, die Verspannungen löst, deinen Energiefluss in Schwung bringt und dich wirklich entspannt. Klingt langweilig? Ist es nicht – zumindest, wenn du es ernst meinst mit deiner Gesundheit. Aber hey, keine Sorge, du wirst dabei nicht nackt auf dem Tisch liegen. Stattdessen kriegst du bequeme Baumwollkleidung, in der du dich dehnen und biegen lassen kannst, ohne dass irgendwas zwickt oder reibt. Also kein sexy Unterwäsche-Auftritt nötig.
Das Klischee vom „Happy End“: Ein wirklich altes Missverständnis
Aber Moment, da ist ja noch dieses ständige Klischee. Du gehst zur Thai-Massage und was bekommst du zu hören? "Mit Happy End?" Wow, wie originell. Es gibt wohl immer noch genug Menschen, die ernsthaft glauben, jede Thai-Massage würde so enden wie in irgendwelchen seltsamen Fantasien. Diese Leute haben wahrscheinlich noch nie eine echte Thai-Massage erlebt und denken, was sie hören oder irgendwo aufschnappen, wäre die ultimative Wahrheit.
Also, bevor du in irgendwelche Vorurteile verfällst: Nein, bei einer traditionellen Thai-Massage geht es nicht darum, am Ende ein „spezielles Extra“ zu bekommen. Es ist auch keine geheime Codewörter-Schatzsuche, bei der du die richtigen Worte sagen musst, um einen VIP-Zugang zu bekommen. Diese Leute sind MasseurInnen, keine Animateure.
Warum es diese Missverständnisse überhaupt gibt?
Leider gibt es tatsächlich sogenannte „Thai-Massage-Bordelle“, die sich unter dem Deckmantel der Thai-Massage tarnen, um erotische Dienstleistungen anzubieten. Und ja, die sehen von außen vielleicht täuschend echt aus, aber lass dich nicht blenden. Wenn du bei der Behandlung plötzlich eher leichtes Streicheln statt kräftiger Massagebewegungen bekommst und dir dann auch noch besondere Wünsche angeboten werden, weißt du, dass du nicht in einem traditionellen Studio gelandet bist.
Und das Schlimmste? Diese Läden ruinieren den Ruf der echten Thai-Massage. Stell dir vor, du bist Teil einer jahrtausendealten Kultur und musst dir dann anhören, dass deine Massageform mit fragwürdigen Dienstleistungen in Verbindung gebracht wird. Da kann man nur den Kopf schütteln.
So erkennst du ein echtes Thai-Massage-Studio
Falls du dich jetzt fragst, wie du sicher sein kannst, dass du in ein seriöses Studio gehst, hier ein paar Tipps: Seriöse Studios haben meist offene Räume, die nur durch Vorhänge abgetrennt sind. Die Mitarbeiterinnen tragen traditionelle Arbeitskleidung, nicht ihre Party-Outfits vom Vorabend. Und die Massagen finden in lockerer Kleidung statt – nicht nackt unter einem Tuch. Ein Thai-Massage-Studio mit Vorhängen, traditioneller Bekleidung und geschlossenen Haaren ist ein guter Hinweis, dass du hier genau das bekommst, wofür du bezahlt hast: eine richtig gute Massage, ohne unnötige Extras.
Und wie findest du jetzt das richtige Studio?
Bevor du dich irgendwo massieren lässt, check die Bewertungen. Sieh dir Google, TripAdvisor oder andere Bewertungsplattformen an. Wenn du vier oder fünf Sterne siehst und die Bewertungen gut klingen, ist das ein gutes Zeichen. Aber auch hier: Immer schön skeptisch bleiben. Denn selbst gute Bewertungen könnten irreführend sein. Tipp: Wenn du wirklich sicher sein willst, such den Namen des Studios und häng ein paar Codewörter wie „Happy End, Erotik oder Handentspannung dran – wenn da nichts Auffälliges auftaucht, bist du vermutlich auf der sicheren Seite.
Pen enthüllt, was tagtäglich wirklich in Thai-Massagestudios passiert
Viele Thai-Masseurinnen in Deutschland müssen sich täglich mit den immer gleichen, nervigen Fragen herumschlagen. So auch Pen, die in einem Massagestudio in Berlin arbeitet. Neben den klassischen Anfragen für eine entspannende Massage hat sie oft mit Anrufen und Besuchern zu kämpfen, die eine völlig falsche Vorstellung davon haben, was in einem Thai-Massagestudio tatsächlich passiert. Im Gespräch berichtet sie von den unschönen und teilweise abstoßenden Situationen, denen sie regelmäßig ausgesetzt ist.
Wie oft wirst du gefragt, ob du erotische Dienstleistungen anbietest?
"Jeden Tag", erzählt Pen und verdreht leicht die Augen. "Manchmal mehrmals. Es ist wirklich unfassbar. Das Telefon klingelt, ich nehme ab, und noch bevor ich überhaupt etwas sagen kann, kommt direkt die Frage: ‚Bieten Sie auch Happy End an?‘ Es ist schon traurig, wie wenig die Leute wissen. Die meisten haben keine Ahnung, was eine Thai-Massage wirklich ist."
Und wie reagierst du auf solche Anfragen?
"Am Anfang habe ich noch geduldig erklärt, dass wir das nicht machen und dass Thai-Massagen überhaupt nichts mit Erotik zu tun haben. Aber ganz ehrlich, irgendwann hat man einfach genug. Jetzt sage ich meist nur ‚Nein‘ und lege auf. Es ist ermüdend, immer wieder das Gleiche zu wiederholen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Leute einfach nur anrufen, um es mal 'probiert' zu haben."
Warum halten sich diese Missverständnisse so hartnäckig?
Pen seufzt: "Leider werden diese Missverständnisse oft von den Medien gefördert, die Thai-Massagen in einem schlechten Licht darstellen. Filme, Serien oder bestimmte Berichte tragen dazu bei, dass sich das Bild der 'Happy End'-Massage so tief in den Köpfen der Menschen verankert hat. Dazu kommt, dass es leider einige Thailänderinnen gibt, die nicht massieren können und deshalb nur durch diese Art von Massagen Geld verdienen. Sie bieten ein Happy End an, weil sie keine Ausbildung in der traditionellen Massage haben."
Der Ablauf solcher fragwürdigen Massagen
Pen erklärt: "Der Ablauf ist fast immer der gleiche. Der Kunde wird ein paar Minuten massiert, meistens nicht länger als 10 oder 15 Minuten. Danach wird ihm angeboten, den Rest der Stunde durch ein Happy End zu verkürzen. Das spart ihnen die harte Arbeit, eine volle Stunde zu massieren, und der Aufenthalt wird dadurch oft auf nur 30 Minuten reduziert. Es ist eine einfache Art, schneller fertig zu sein und trotzdem Geld zu verdienen. Die echte thailändische Massage hingegen ist harte Arbeit. Wir arbeiten oft intensiv mit Druck und Techniken, die körperlich sehr anstrengend für uns Masseure sind. Es ist wirklich traurig, dass manche Menschen so etwas ausnutzen."
Was ist das Schlimmste, was dir passiert ist?
Pen schüttelt den Kopf. "Das Schlimmste sind die Männer, die nicht mal den Mut haben anzurufen, sondern direkt vor der Tür stehen. Du musst dir das vorstellen: Im Hintergrund sitzt gerade eine Kundin, trinkt gemütlich ihren Ingwertee nach ihrer Massage, und dann steht da einer vor der Tür und fragt, ob er Sex bekommen kann. Das ist nicht nur unverschämt, sondern völlig absurd! Die Kundin entspannt sich, und dann kommt so eine Frage. Manchmal weiß ich wirklich nicht, ob die Leute überhaupt merken, wie respektlos das ist."
Und dann gibt es die kuriosen Anrufe...
Pen lacht kurz und erzählt von einer besonders skurrilen Erfahrung: "Einmal hat ein Kunde tatsächlich angerufen und gefragt, ob er ein Bett in unserem Studio für sich und seine Freundin mieten könne – um darauf Sex zu haben! Ich dachte, ich höre nicht richtig. Er war auch noch total ernst und hat mir erklärt, dass sie ein 'ruhiges Plätzchen' brauchen. Natürlich habe ich sofort abgelehnt, aber solche Anfragen sind einfach nur noch absurd."
Wie gehst du mit solchen Situationen um?
"Manchmal sage ich einfach, dass sie das Schild 'Keine Erotik' übersehen haben. Das hängt bei uns ja nicht ohne Grund. Aber oft reicht das nicht aus. Manche wollen es einfach nicht verstehen und fragen trotzdem weiter nach. In diesen Fällen schicke ich sie sofort weg. Für mich ist das nicht nur störend, sondern auch eine Beleidigung gegenüber meiner Arbeit und unserer Kultur."
Was müsste sich deiner Meinung nach ändern?
"Die Leute sollten endlich aufhören, Thai-Massagen mit irgendwas Erotischem zu verknüpfen. Es ist eine seriöse, traditionelle Massagekunst, die wir hier anbieten. Wer nach einem 'Happy End' fragt, hat schlichtweg keine Ahnung. Es wäre schön, wenn das irgendwann mal im Bewusstsein der Menschen ankommt. Aber ich befürchte, dass ich noch viele solcher Anfragen beantworten muss."
Pen's Geschichte zeigt, wie tief verwurzelt die Vorurteile über Thai-Massagen bei vielen Menschen sind. Trotz Aufklärung und klarer Abgrenzung zur Erotikbranche müssen sich seriöse Studios wie das von Pen täglich mit solchen unangenehmen Fragen und Situationen auseinandersetzen. Zeit, diese Klischees endlich hinter sich zu lassen und Thai-Massagen als das zu sehen, was sie wirklich sind: Traditionelle Heilkunst, die Entspannung und Wohlbefinden fördert – ganz ohne unnötige Missverständnisse.