Der Thaipark, welcher in Wirklichkeit Preußenpark heißt, entstand Mitte der 90iger Jahre als viele ThailänderInnen, Phillippiner, Vietnamesen und andere Asiaten als Arbeitskräfte nach Deutschland kamen oder hier heirateten. Im fremden Deutschland, trafen sie sich mit ihren Familien im Park, um zusammen in privater Runde ihre Lieblingsgerichte zu essen, zu Picknicken und Neuigkeiten aus Ihrer weit entfernten Heimat auszutauschen.
Mit der Zeit verbreitete sich diese Information in der asiatischen Community und immer mehr Asiaten wurden auf das Treffen im Park aufmerksam. Auch einheimische Berliner und Parkbesucher wurden von den köstlichen und fremden Gerüchen der asiatischen Speisen angelockt und hatten immer mehr Interesse daran vom den Gerichten zu kosten. Damals wie heute ist der Thaipark in Berlin ein kultureller Treffpunkt für alle Asiaten aus Berlin und in Deutschland. Was als kleine Treffen unter Freunden und Bekannten fernab der Heimat begann, entwickelte sich aufgrund der großen Nachfrage der Parkbesucher und immer größerer Bekanntheit mit den Jahren zu einem wöchentlichen Event.
Diese besondere Veranstaltung lädt alle Neugierigen ein, sich einfach nach Lust und Laune durchzuprobieren. Heute kennt man den Park auch unter den Namen, Thaiwiese oder Thai-Streetfoodmarkt Berlin. Der Thaipark ist weit über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt, sogar die New York Times oder BBC Thailand berichtet für den Park.
Der Thaipark war bis 2020 die größte Open-Air-Küche mit bis zu 100 Ständen in der Hauptstadt. Von 1995 bis 2020 sah der Preußenpark innerhalb der Woche auf den ersten Blick wie eine große Liegewiese aus, an sonnigen Wochenenden verwandelte sich der Ort jedoch in den Thaipark. Eine farbenfrohe und exotische asiatische Welt mit vielen bunten Sonnenschirmen.
Auf kleinen Hockern oder Decken saßen viele asiatische Frauen aus Thailand, Vietnam oder Korea unter Sonnenschirmen und boten selbstgemachte authentische Gerichte aus ihrem Land an. Die meisten Speisen werden bis heute von thailändischen Frauen gekocht, seit einiger Zeit gibt es aber auch Koreaner, Vietnamesen und Chinesen. Die Atmophäre und Soundkulisse hatte Dich schnell vergessen lassen, dass Du dich eigentlich in Deutschland mitten in Berlin befindest. Du hattest schnell das Gefühl bekommen, in einem "Kurzurlaub in Thailand" zu sein. Besonders hervor stach die einmalige Authentizität, die man im Thaipark erlebte, wenn die Thailänder und ihre Nachbarn zum Kochlöffel griffen. Denn hier bekammst du definitiv echtes, traditionelles thailändisches Essen, anders als in den gängigen Thai-Restaurants. Zudem sorgte die ganze Umgebung für ein Flair wie in Asien, wo tagtäglich Getränke und Streetfood auf ähnlichen Märkten angeboten wird.
Von deftigen Speisen, kleinen Snacks, exotischen Insekten bis hin zu Süßem und Außergewöhnlichem gab es alles, was das Feinschmeckerherz begehrte.
Es gab nur ein Problem, diese einmalige und faszinierende Veranstaltung an den Wochenenden wurde nur geduldet, war aber nicht legal. Immer wieder beschwerten sich Anwohner über Lärm und Schmutz in der Parkanlage. Die Parkanlage wurde durch die wachsende Bekanntheit und den Ansturm von Besuchern so stark benutzt, sodass der Preußenpark immer mehr in Mitleidenschaft gezogen wurde und das Grün auf der Wiese fast verschwand. Das Ende des alten Thaipark und der Anfang mit Legalisierung des neuen Thai-Streetfood Markt wurde beschlossen.
Nach der Umgestaltung des Preußenpark wurde die Veranstaltung zum offiziellen Thai-Streetfoodmarkt ernannt und die Verkaufsfläche auf 60 Marktstände reduziert. Die vielen bunten Schirmchen mit den vielen kleinen Garküchen wurden durch professionelle Verkaufsstände ersetzt und befinden sich nun an der Nordwestseite des Parks in einem dafür entsprechend hergerichteten Bereich an der Liegewiese.
Das Hauptziel der Neugestaltung des Marktes ist, einen etablierten Treffpunkt für die thailändische Community im Zentrum von Wilmersdorf zu erhalten, damit vielfältiger interkultureller Austausch weiterhin stattfinden kann und gleichzeitig gesetzeskonform fortzuführen. Die Betreiber organisieren das Marktgeschehen und unterstützen bestehende Anbieter bei der Anpassung an die neuen Rahmenbedingungen. Neben dem Essen wird immer wieder mit Workshops und anderen Veranstaltungen geworben. Dabei sollen asiatische und europäische Kulturen aufeinandertreffen und für ein umwerfendes Erlebnis sorgen. Die Öffnungszeiten vom Thaipark sind übrigens zunächst einmal für drei Tage in der Woche. Es ist ein Multifunktionsgebäude geplant, das sich am nördlichen Parkeingang befinden soll.